Reformation hautnah erlebt
Bericht vom 13.10.2017
14. Kinderbibeltage in Laffenau bei Familie Betz
Kinderbibeltage vom 24. bis 27. August 2017 in Laffenau mit dem Thema "Martin Luther entdecken". Der Himmel ist voller dunkler Wolken. Ein einsamer Baum beugt sich unter dem Ansturm des Windes. Gewaltiger Donner ist zu hören. Theaterdonner natürlich. Hinter den Kulissen rührt sich etwas. Da stürzt ein Mann hervor, wirft sich in Todesangst auf die Knie, erhebt die Hände und stammelt: "Heilige Anna, ich will ein Mönch werden!"
Zweifelsfrei, wir sind Zeugen des berühmtesten Gewitters der Kirchengeschichte. Bei Stotternheim, auf dem Weg nach Mansfeld, gelobt der Student Martin, dass er, sollte er das Gewitter überleben, sich aus der Welt zurückziehen und fortan als Mönch ganz für Gott leben will. So schnell der Wanderer aufgetaucht war, mitten in der Erzählung, so schnell war er auch wieder verschwunden. Er ist nämlich gar nicht die Hauptperson. Eine Gänsefeder erzählt die Lebensgeschichte des berühmten Reformators! Sie weiß sehr viel über seine Gedanken, denn schließlich hat er mit ihr die allermeisten davon aufgeschrieben.
Drei Tage erlebten insgesamt über 50 Kinder die Lebensgeschichte Martin Luthers mit. Sie erfuhren sehr viel über die Zeit, in der Martin gelebt hat: Es war eine Zeit voller Angst vor Gott, voller Angst vor dem Tod und voller Angst vor der göttlichen Strafe, die die Menschen dann zu erwarten hatten. Und natürlich konnte diese besondere Gänsefeder die große innere Entwicklung Martins nacherzählen: Seine Entdeckung des gnädigen Gottes, die Erleichterung und den Frieden, den Martin in seinem Glauben jetzt erleben durfte.
Selbstverständlich kam auch das Tollen und Spielen bei den Kinderbibeltagen nicht zu kurz. Neben den reichen Bastelangeboten ist es wichtig, sich zu bewegen. Ein Geländespiel führte die Kinder in die Wälder rings um Laffenau.
Am Sonntag traf man sich zum abschließenden Familiengottesdienst. Die Kinder hatten ihre Eltern dabei und sogar aus Eckersmühlen fanden ein paar Gemeindeglieder den Weg nach Laffenau. Beim anschließenden Kaffeetrinken wurde der gespendete Kuchen verzehrt.
Die Kinder bekamen noch Urkunden und kleine Geschenke. Das größte Geschenk aber ist, dass wir wieder viel von Gott erfahren durften.
Text: Pfarrer Bernhard Nikitka
Fotos: Andreas Jarosch