Kunstwerke zieren den Wallesauer Friedhof
Bericht vom 22.11.2020

Übergabe und Erklärungen am Ewigkeitssonntag 2020

Am 22. November, dem Ewigkeitssonntag des Jahres 2020, übergab Fritz Meyer (INTO AFRICA) nach dem Gottesdienst offiziell zwei Skulpturen afrikanischer Künstler an die Kirchengemeinde Wallesau. Hierbei stellte er den Gottesdienstbesuchern auch die Künstler aus Zimbabwe vor und informierte über die Bedeutung der Kunstwerke.

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Gemeindeglied Fritz Meyer berichtete, die Bildhauerei sei in Zimbabwe keine Tradition, sondern sei in den 60er Jahren in drei Zentren entstanden. Die Skulpturen hätten unter dem Deckmantel der traditionellen Stammeskunst sehr schnell in die großen Museen und Galerien der Welt Einzug gefunden. Man ginge davon aus, dass von den zehn talentiertesten Bildhauern der Welt fünf aus Zimbabwe kämen. Frage man nach den legitimen Nachfolgern von Henry Moore, würden sehr wahrscheinlich drei Bildhauer aus Zimbabwe genannt werden.

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Die Skulptur "Prayer" sei ein Werk von Bizeck Majengwa.

Bizeck sei einer von drei Brüdern, die es alle zu einer ansehnlichen Reputation gebracht hätten. Alle drei Manjengwas würden überwiegend gegenständlich arbeiten: Uparty sei vor allem bekannt für seine badenden Frauen, Sydney schaffe teilweise riesige Vogelskulpturen und Bizeck stelle gerne Menschen dar.

Sehr viele Einwohner von Zimbabwe seien sehr gläubige Menschen. Seit einigen Jahren hätten christliche Glaubensgemeinschaften sehr starke Konjunktur, die sich teilweise an den neuapostolischen Kirchen orientieren. Einer dieser Strömungen gehörten auch die Majengwas an. Darin vermute Fritz Meyer die Inspiration von Bizeck für die Frauenskulptur. Das Stück stamme aus dem Jahr 2014 und sei in seiner Aussage sehr eindeutig. Es zeige eine betende Frau und heiße auch „Prayer“, also Betende. Die Frauenfigur, die einen sehr einfachen Eindruck vermittle, zeige in ihrem Gesichtsausdruck, ihrer Körperspannung und der Haltung ihrer Arme ein großes Maß an Hingabe und Inbrunst.

Der von Bizeck verwendete Stein heiße Springstone. Diese Bezeichnung sei keine Fachbezeichnung, sondern sei von den Bildhauern erfunden worden. Es handele sich dabei um ein serpentinhaltiges Umwandlungsgestein, einen sogenannten Serpentinit, der vor Millionen von Jahren entstanden sei und in verschiedenen Lagern im ganzen Land zu finden sei. Springstone sei ähnlich hart wie Marmor und sei auch ähnlich entstanden.

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Die Skultur "Circles of Life" sei von Ignatius Zhuwakiyi geschaffen worden.

Sie bestehe aus weißem Opalstein, auch einer Serpentinitart, die aus einer anderen Region stamme und unter anderen Hitze- und Druckverhältnissen entstanden sei. Deshalb sei dieser Stein etwas weicher als der Springstone.

Ignatius Zhuwakiyi sei bis 2009 neun Mal in Wernsbach zu Gast gewesen. Anschließend habe er aufgrund einer TBC-Erkrankung lange Zeit in einer Lungenheilanstalt verbringen müssen und könne deshalb auch nicht mehr nach Deutschland kommen.

Nach seinen Angaben sei Ignatius auch Christ, er glaube aber auch an die traditionelle Medizin und suche bei Problemen gerne mal einen Nanga, einen traditionellen Heiler auf.

Im Gegensatz zu den Majengwa-Brüdern arbeite Ignatius fast ausschließlich abstrakt. Sein Markenzeichen seien lange, geschwungenen Linien. Die Skulptur „Circles of Life“ stamme aus dem Jahr 2008. Ignatius stelle darin sehr anschaulich Kreisläufe und Zyklen des Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen dar. Er zeige, dass alles miteinander verwoben ist. Die Skulptur erinnere an das Möbius Band, das keinen Anfang und kein Ende hat und als Symbol für die Unendlichkeit steht.

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Im Anschluss an die Ausführungen von Fritz Meyer erinnerte Pfarrer Nikitka an die in diesem Jahr verstorbenen Gemeindeglieder, zündete für jedes eine Kerze an und sprach ein abschließendes Gebet.

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